Europäische Kommission und Landwirte – eingeschriebene Teilnehmer am LIFE Alister-Programm

13 octobre 2016
 

Am Freitag, den 16. Oktober, vormittags, trafen sich die Vertreter der Europäischen Kommission, Frau Päivi Rauma, zuständig für die Kontrolle der Finanzen, und Herr Simon Goss, zuständig für die technische Kontrolle im LIFE-Referat der Europäischen Kommission (siehe Bild hier), mit den am LIFE Alister-Programm beteiligten Landwirten.

Während einer Exkursion auf Versuchsparzellen konnten sie die Motivation der Landwirte feststellen und die teilweise von LIFE finanzierten landwirtschaftlichen Geräte besichtigen. Chronik einer Inspektion.

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Versuchsparzelle von Herrn Kuntzmann

 

  • Erläuterungen der im Rahmen von LIFE Alister getesteten, innovativen Techniken 

Die technische Route* einer „innovativen“ Weizenparzelle wurde von den Landwirten selbst vorgestellt. Vater und Sohn Kuntzmann, seit 2015 in das LIFE Alister-Programm eingeschriebene Landwirte, kommentierten den Versuch, den sie auf dieser Parzelle durchführen: eine Vegetationsdecke aus einer Mischung aus verschiedenen Kleearten (Blutklee, Wiesenklee und Weißklee) war im Frühjahr 2016 in den bereits vorhandenen Weizen gesät worden. Nach der Weizenernte im vergangenen Juli konnte sich die Klee-Vegetationsdecke schnell entwickeln und dem Feldhamster Nahrung und Schutz bis zum Rückzug in den Winterschlaf im Herbst bieten.

Die Mitglieder der Europäischen Kommission konnten dann eine andere „innovative“ Parzelle besichtigen, kultiviert durch Gerard Pfleger (seit 2013 Teilnehmer am LIFE Alister-Programm), auf der sich die Klee-Vegetationsdecke nicht entwickelt hat und auf der eine neue Decke aus einer Mischung aus Sonnenblumen, Klee, Nyger und Hafer wenige Tage nach der Weizenernte durch eine Universalsämaschine 750A der CUMA** de la Plaine gesät worden ist.

 

  • Vorstellung der CUMA de la Plaine

Die Besichtigung setzte sich bei Marius Rhinn fort, 1. Vizepräsident der CUMA de la Plaine, in Begleitung von Thomas Blum, Präsident dieser CUMA, Francis Humann, 2. Vizepräsident der CUMA und Laurent Fischer, Präsident von AFSAL***

Nach Thomas Blum entstammt die CUMA de la Plaine dem gemeinsamen Willen von 15 Landwirten, die landwirtschaftlichen Praktiken zu testen, die für den Schutz des Hamsters günstig sind und darüber hinaus auch ermöglichen, Lösungen für andere agronomische Probleme zu finden, denen die elsässischen Landwirten begegnen (Bodenerosion und Nitratauswaschung begrenzen, chemische Einflussnahme reduzieren, Bodenstruktur fördern usw.). Die Vielzahl der vertretenen Landwirtprofile (konventionell, Bio, praktizierte Bodenbearbeitung und TCS****) zeugt von der Bedeutung dieser CUMA.

Laurent Fischer wies auf das Engagement der Landwirte für den Schutz des Hamsters durch die schrittweise Zunahme der Zahl der AFSAL-Mitglieder hin (mehrere Dutzend in 2013, zur Zeit 150). Alle Mitgliedslandwirte nehmen an den Sitzungen über konzertierte Fruchtfolge statt mit dem Ziel, mindestens 24 % der für den Feldhamster günstigen Kulturen in jedem ZPS-Territorium zu gewährleisten*****

Die Landwirte stellten strip-till StripCat und die Universalsämaschine 750A der CUMA de la Plaine vor, zu 50 % finanziert durch das LIFE Alister-Programm. Diese Arbeitsmittel helfen, das Pflügen der landwirtschaftlichen Parzellen zu vermeiden, indem der Boden nur auf der Saatfurche (strip-till) bearbeitet und eine Vegetationsdecke oder eine Kultur in die Stoppeln der Vorfrucht (Direktsaat) gesät wird.

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von links nach rechts: Philippe Osswald (CAA), Laurent Fischer (AFSAL-Präsident), Julien Eidenschenck (ONCFS), Sarah Pinkele (Grand Est), Païvi Roma (Europäische Kommission), Annabelle Revel-Mouroz (CAA), Marius Rhinn (Landwirt), Thomas Blum (Präsident der CUMA de la Plaine), Francis Humann (Landwirt) und Simon Goss (Europäische Kommission)

 
 

* Technische Route: logische und geordnete Kombination von Techniken, die ermöglichen, das Mileu zu kontrollieren und aus ihm eine gegebene Produktion zu ziehen (Sebillotte, 1974).
** CUMA: Genossenschaft zwecks gemeinsamer Maschinennutzung durch mehrere Agrarbetriebe.
*** AFSAL: Landwirte und wildlebende Tiere Elsass
**** TCS: Bodenkonservierende Verfahren
***** ZPS: Strikte Schutzzone

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